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Biercafé Au Trappiste

Das Biercafé Au Trappiste, in der schönen Berner Altstadt gelegen, ist nicht nur mit viel Stil renoviert worden, die Gastro-Quereinsteiger, Eliane Münger und Olivier Vurchio, beweisen ebenso viel guten Geschmack beim Zusammenstellen der Bierkarte. Einige Monate nach der Eröffnung durften wir die beiden Betreiber zum Interview treffen.

Zum Einstieg eine Aufwärmfrage: Welches Bier war der Auslöser für deine Leidenschaft?
Oli:
Also für ein Lieblingsbier kann ich mich nicht entscheiden. Was mich bei der ganzen Biervielfalt immer wieder fasziniert ist die unglaubliche Aromenvielfalt, die es zu entdecken gibt.
Eli: Es gibt für mich immer wieder Momente , wo ich ein Bier öffne, daran rieche, den ersten Schluck nehme und denke „…das kann doch gar nicht wahr sein…“. Ein solcher herausragender Moment war als ich das Choklat Stout von Southern Tier trank, das war eine unglaubliche Geschmacksexplosion!

Wann habt ihr euer Lokal eröffnet?

Oli: Die Probezeit haben wir überstanden! Unsere Türe durften wir am 1. Dezember 2013 öffnen.

Welches Bier wird bei euch am meisten getrunken?

Oli: Ganz klare Nummer eins ist das Fraicheur von Trois Dames, welches wir ständig offen im Angebot haben. Auch sehr gut läuft der IPA-Tap. Die Leute trinken immer mehr hopfige Biere.
Eli: Der Tap mit den starken Biere (Tap 6) läuft jeweils erst mit dem fortschreiten des Abends richtig an. Die Leute müssen sich wohl jeweils erst Mut antrinken.

Habt ihr fixe Regeln, welche Biere an welche Taps kommen?

Eli: Also Nummer eins und zwei sind fix. Da haben wir das Fraicheur von Trois Dames und das Meule von BFM dran. Wir haben uns ganz bewusst für diese zwei und gegen ein normales Lagerbier entschieden. Tap 3 liefert immer etwas Hopfiges und auf 4 gibt’s immer mal was Neues, Überraschendes.
Oli: Auf Tap 4 freuen wir uns persönlich auch immer am meisten! Tap 5 ist für dunkle Biere, wie Porter, Stouts etc., reserviert und an Tap 6 lassen wir die Hochprozenter raus.

Was wird mehr bestellt – offenes Bier oder Flaschen?

Oli: Auch wenn mehrheitlich die offenen Biere bestellt werden, erstaunt es uns doch ab und zu wie viele Flaschen wir verkaufen. Mit so grossem Absatz haben wir nicht gerechnet. Aber unsere Getränkekarte scheint zu gefallen.

Merkt ihr, dass die Leute seit der Eröffnung bewusster bestellen, sprich schon genaue Vorstellungen haben wenn sie zur Tür reinkommen?

Oli: Bezogen auf den Bierstil möchten wir das verneinen. Da sind die meisten unserer Kunden noch auf einer Entdeckungsreise. Natürlich gibt es immer mal wieder Geeks: Die wissen ganz genau was sie wollen und kommen auch gezielt zu uns, weil sie gesehen haben, dass wir gerade etwas besonders Interessantes im Angebot haben.

Gibt es noch andere Kundenkategorien?

Eli: Es gibt da auch noch die Wiederholungstäter. Gewohnheitstiere, die ihr Bier gefunden haben und auch nur noch ganz schwer für neues zu begeistern sind. Manchmal betrachten wir es als Herausforderung, diese Leute zum Probieren von Neuem zu motivieren.

Wie setzt sich denn eure Klientel zusammen?

Oli: Berner, Australier, Amerikaner! Wir haben sie alle! Um den Markt besser analysieren zu können, denken wir auch darüber nach unsere Kunden nach ihrer Postleitzahl zu befragen. Im Ernst. Wir haben neben unseren Berner Kunden, sehr viele Welsche, aber auch englischsprechende Kunden. Die scheinen momentan noch etwas affiner für die Biervielfalt zu sein. Was uns besonders freut ist, dass immer mehr auch Touristen den Weg zu uns finden.

Wie sieht ein typischer Stammkunde aus?

Eli: Bärtige Typen!
Oli: Viele unserer Kunden sind wohl so zwischen 30 und 40 Jahre alt. Wir haben einen sehr hohen Frauenanteil. Die sind meistens ohne Bart.

Was trinken die Frauen denn bei euch?

Eli: Es gibt tatsächlich einige Frauen die ein Panaché oder eben Wein bestellen. Viele Frauen behaupten sie hätten Bier nicht gerne. Das Problem ist aber vielfach das sie „das“ Bier nicht mögen. Hier probieren wir natürlich entgegenzuwirken und auf die enorme Geschmacks- und Stilvielfalt der Biere hinzuweisen und eine konkrete Empfehlung zu geben. Das Fraicheur (Trois Dames) und das Brouette (BFM) sind hier unsere Weapons of Choice.

Was hat es gebraucht, dass ihr den Schritt in die Eigenständigkeit gewagt habt?

Oli: Vor allem das Lokal. Die Idee geisterte ja schon lange in unseren Köpfen herum. Dazu kommt, dass der Zeitpunkt gerade richtig war. Die Leute sind sich vermehrt bewusst was sie Essen und Trinken, bevorzugen Qualität vor Masse. Wir hoffen natürlich, dass dieser Trend noch etwas anhält.

Wird es mal ein Au Trappiste Bier geben? Braut ihr auch selbst?

Oli: Oh nein, das wollen wir den Profis überlassen. Mal bei einem Sud dabei zu sein, wäre aber schon interessant!

Habt ihr sonstige Pläne? Sommerparty, Oktoberfest?

Eli: Wir möchten sicher vereinzelte Anlässe durchführen. Da wir aber immer noch im ersten Jahr sind, wollen wir auch noch etwas abwarten und unter anderem beobachten was die vier Jahreszeiten für unseren Umsatz bedeuten. Der Start und der Winter waren schon mal sehr zufriedenstellend.
[Anmerkung der Blogger: In der Zwischenzeit haben schon zwei sehr schöne, gut organisierte und besuchte Tap Take-Overs stattgefunden. Illustre Brauer (Sebastian Sauer von Freigeist und Fred Karm von Hoppin Frog) waren mit ihrem Bier zu Gast im Lokal!]

Expansionsgelüste?

Oli: Oh nein, auf keinen Fall! Wir wollen ein kleines und feines Lokal bleiben. Wir haben keine Absichten eine Bar-Kette zu werden!

Scheut ihr die Konkurrenz?

Eli: Wir denken schon, dass es vermehrt auch ähnliche Angebote wie unseres geben wird. Und das ist ja auch sehr schön so. Unser Merkmal ist natürlich unser zentraler Standort. Die Rathausgasse ist eine alteingesessene Berner Ausgangsstrasse und immer auch sehr gut frequentiert. Das war natürlich auch ein sehr bewusster Entscheid.

Habt ihr das Ziel vermehrt Schweizer Biere anzubieten?

Oli: Unser erstes Kriterium ist und wird viel eher die Qualität der angebotenen Biere sein. Ein Produkt, welches wir ausschenken soll vor allem gut sein und schmecken. Wenn es dazu noch aus der Region kommen würde, wäre dies umso besser.

Gibt es eurer Meinung nach drei Biere die jeder mal probiert haben sollte?

Eli: Sicher das Choklat von Southern Tier, dann wohl das Abbaye de Saint Bon-Chien Grand Cru von BFM und das 1‘000 IBU von Mikkeller – ein unglaubliches Geschmackserlebnis!
Oli: Das 1‘000 IBU gehört sicher dazu. Dann wohl das Rochefort 10 und ein Lambic entweder von Cantillon oder 3 Fonteinen.

One comment
  1. Roger Felser

    Wäre ev. ein Grund, ein Bier ins Sortiment aufzunehmen, bei den eigenen gestellten Ansprüchen… oder nicht? :-=

    Das Burgdorfer «Weizen» gewinnt Bronze beim «European Beer Star»

    Burgdorf | Montag, 23. Sep. 2013

    BURGDORF: Das Burgdorfer «Weizen» wurde ausgezeichnet: Ein internationales Expertengremium verlieh ihm vergangene Woche in München die Bronzemedaille beim «European Beer Star»-Wettbewerb und adelte es damit zum drittbesten Weizenbier der Welt. red

    Das «echt aufweizende» Burgdorfer Weizenbier wird auf höchster Ebene ausgezeichnet: Ein internationales Expertengremium verleiht ihm vergangene Woche in München die Bronzemedaille beim «European Beer Star»-Wettbewerb und adelt es damit gewissermassen zum derzeit drittbesten Weizenbier der Welt. Braumeister Oliver Honsel freut sich ungemein über die unerwartete Auszeichnung für sein authentisches Bier – und stellt eine Erweiterung des Angebotes in Aussicht.

    Der «European Beer Star» gilt mit gutem Recht als einer der härtesten Wettbewerbe der Welt: An der heurigen (der bereits zehnten) Ausgabe nahmen insgesamt 1512 Biere teil. Weil sich die Ausschreibung an Brauereien in der ganzen Welt richtet, die sich der traditionellen, europäischen Brauart verpflichtet fühlen, waren Biere aus insgesamt 40 Ländern vertreten. Die Jury bestand aus 102 Bier- und Brauerei-Experten aus der ganzen Welt, welche die Biere am 22. und 23. August 2013 in zwölf Teams verkos-teten. Sie vergab in jeder der 51 besetzten Kategorien nur drei Preise in Gold, Silber und Bronze. Dabei bewertete sie die Biere nach rein sensorischen Kriterien und zeichnete die besonderen, authentischen Biere aus, die geschmacklich und qualitativ überzeugen und die Sortenkriterien am besten erfüllen. Ausgerichtet wird der «Europeen Beer Star» von den Privaten Brauereien Deutschland e. V., den Privaten Brauereien Bayern e. V. und der Association of Small and Independent Breweries in Europe (S.I.B.).

    Auszeichnung für permanentes Qualitätsstreben

    Dass ein Kleinunternehmen wie die Burgdorfer Gasthausbrauerei unter diesen Umständen und bei dieser harten Konkurrenz eine Bronzemedaille erzielt, ist alles andere als selbstverständlich. Das Brauteam liess es sich denn auch nicht nehmen, zur Preisverleihung, die im Rahmen der renommierten Fachmesse «drinktec» in München stattfand, zu reisen. Der Delegationsleiter, Diplombraumeister Oliver Honsel, freute sich vor der Abreise wie ein Schneekönig: «Natürlich habe ich mit den Burgdorfer Bieren nicht darum am Wettbewerb teilgenommen, weil ich sie für chancenlos hielt – im Gegenteil. Dass unser Weizen jetzt aber Bronze erzielt hat und damit heuer gewissermassen das drittbeste Weizenbier der Welt ist, übertrifft natürlich meine kühnsten Erwartungen. Ich werte diese Auszeichnung als glanzvollen Lohn für die langjährige Arbeit in höchster Qualität eines grossartigen Teams – und für ein ehrliches Bier.»

    Weizenbier auch im Winter?

    Das Weizen hat unter Burgdorfs Bierfreunden auch darum eine grosse und treue Anhängerschaft, weil ein Weizenmalzanteil von 55 Prozent und fünf verschiedene Malzsorten das Bier ausgesprochen süffig und bekömmlich machen. Der etwas höhere Kohlensäuregehalt gibt dem (auf der Etikette als «echt aufweizend» bezeichneten) Weizenbier seine spritzige, bekömmliche und erfrischende Note. Die Burgdorfer Gasthausbrauerei hat das Weizenbier traditionellerweise immer im Sommer im Angebot, im Winter bringt sie ein jeweils wechselndes Spezialbier auf den Markt. Angesichts der grossen Ehre für sein Bier – und einer wahrscheinlich damit verbundenen anhaltenden Nachfrage – stellt Braumeister Oliver Honsel nun in Aussicht, einige weitere Sude Weizen einzumaischen und das Bier so unter Umständen durch den ganzen Winter anzubieten.

    Stefan Herrmann

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