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Porträt: Dr. Brauwolf

Bei der Craft Brauerei Dr. Brauwolf aus Zürich ist das Brauen eine exakte Wissenschaft. Alles wird ausführlich protokolliert und es wird mit neuen Zutaten und Fermetationstechniken experimentiert. Wieso sich Zürich ein Beispiel an Basel nehmen sollte, lest ihr hier.

Informationen zur Brauerei

Name der Brauerei:

Dr. Brauwolf

Links:

Webseite: drbrauwolf.ch
Facebook: www.facebook.com/drbrauwolf/
Instagram: www.instagram.com/drbrauwolf

Name:

Stefan Wolf, Inhaber und Gründer

Gründungsjahr:

2017

Bedeutung des Namens

Mein Name ist Wolf, habe promoviert und bin Brauer.

Was ist die Philosophie von Dr. Brauwolf?

Wir haben zwei Slogans: zum einen ‹fresh local craft beer›, das heisst, wir brauen ohne Konservierungsstoffe und pasteurisieren nicht. Wir sind lokal aufgestellt mit der Brauerei in der Stadt. Wir machen handcrafted Bier, wobei wir brauen und eben nicht ein Computer. 
Der andere Slogan lautet ‹where beer meets science›. Wir sind beides Wissenschaftler im Brauteam. Es ist uns wichtig, alles ausführlich zu protokollieren und zu analysieren und wir setzen viel Wert auf genaues Arbeiten. Zudem experimentieren wir oft mit neuen Zutaten, sowie Fermentationstechniken. Ich habe auch ein wissenschaftliches Projekt zum Thema Bier im Kopf, dafür müssen wir aber zuerst per Research Propsal ein Funding erhalten.   

Wie viel produziert ihr im Jahr?

Im ersten ganzen Jahr, also im 2018 310hl, Tendenz steigend.

Wo kann man welche von euren Biere kaufen?

Das sind mittlerweile 25 Restaurants und Bars in Zürich, sowie 15 weitere in der ganzen Schweiz.

Wem verkauft ihr am meisten Bier?

An unserem urbanen Partner Intercomestibles.

Welche zwei Entwicklungsschritte macht ihr in den nächsten 6 bis 12 Monaten?

Wir möchten in mehr Restaurants und Bars vor allem lokal in Zürich sowie gesamtschweizerisch vertreten sein.

In fünf Jahren…

Schweizweit auch ausserhalb der Craft-Bier-Szene bekannt zu sein und unser Netzwerk an schweizweiten Verkaufsstellen erweitern.
Womöglich werden wir eine zweite Brauerei ausserhalb der Stadt eröffnen um unsere Logistik zu vereinfachen.

Information zu den Bieren

Welches Bier (inkl. Bierstil) ist euer Top-Seller?

Momentan ist dies noch das Boho (Tschechisches Pils), dieses wird aber im Sommer vom Summer Ale (leichtes Weizen Pale Ale) stark konkurriert und in naher Zukunft vielleicht vom APA (American Pale Ale) abgelöst.

Anteil des Top-Sellers an der Gesamtproduktion

Im letzten Jahr war dies ungefähr 20%.

Bedeutung des Namens von zwei von euren Bieren

Wir geben unseren Bieren keine Namen. Interessant ist hier vielleicht das H2OP, unser Hopfenwasser. Der Name setzt sich zusammen aus ‹H2O›, die chemische Formel für Wasser (ja, auch Wasser ist Chemie! ;-)) und ‹Hop›, Englisch für Hopfen.
Unser Pils nennen wir Boho, was für Böhmisches Lager steht, da wir Pils in der Schweiz nicht verwenden dürfen.

Bierszene und #beerlife

Mit welcher Schweizer Brauerei oder Person würdet ihr gerne eine Collab machen?

Wir machen gerade unsere zweite Collab mit Dr. Gab’s. Die Idee dabei ist den Röstigraben zu überwinden, deshalb machen wir ein Bier mit Rösti bzw. Kartoffeln.
Wir planen auch eine Collab innerhalb von Zürich, um die beinahe inexistente Zürcher Bierszene wachzurütteln.
Daneben planen wir eine Zusammenarbeit mit einer Brauerei in Basel, denn für mich als Luzerner, welcher in Basel und in Zürich gelebt hat, geht es auch darum, diese imaginäre Hürde zu überwinden. Die Basler haben zudem nicht nur das höchste Hochhaus in der Schweiz, sondern auch die Bar mit den meisten Zapfhähnen und dem höchsten Craftbier ausstoss. Daran sollte sich Zürich meiner Meinung nach orientieren.

Nenne ein perfektes Pairing von einem Bier von euch und einem Menü (im Idealfall mit Rezept)

Eines der interessantesten Erlebnisse hatte ich mit dem Black IPA und einer ‹Chicken Waffle› gehabt. Das Bier schmeckt nach der süssen Waffel ganz anders. Die Schokoladennoten stechen hervor und das Bier verliert vollkommen die Bitterkeit.

Einem Hobby-Brauer rate ich…

Beginnt einfach, nicht mit komplexen Bieren. Mit jeder Zutat erhöht sich der Schwierigkeitsgrad und das Risiko für Fehler. Beginnt mit einem ‹einfachen› Bierstil, zum Beispiel mit einem Blonde. 90% Pilsner, 10% Caramalz, 60 min Magnum, evtl. 20 min Cascade im Boil. Wenn das Bier fehlerfrei gemacht wird, kann dann auf dieser Basis mit anderen Hopfen und anderen Zutaten gearbeitet werden.

Biervielfalt ist…

Wenn in der Bar oder im Restaurant verschiedene Bierstile von verschiedenen Brauereien angeboten werden, und dies auch im Offenausschank. Davon sind wir leider in der Schweiz noch Lichtjahre entfernt.

Was wünscht ihr euch für die Schweizer Bierszene

Mehr freier Markt und weniger Monopol. In den meisten Zürcher Bars und Restaurants gibt es das gleiche Bier im Offenausschank, und dies exklusiv. Es bedarf auch viel mehr Bierbars. In Zürich gibt es eine Handvoll davon, während es gefühlte 200 Cocktail-Bars gibt.

Was wünscht ihr euch für die Branche

Schön wäre es, wenn die Branche sich anstatt auf das Finanzieren von Bar- und Restaurantinventar durch Knebelverträge und das Erfüllen von aufgeblasenen Marketingkampagnen, auf das eigentliche Produkt und dessen Qualität fokussieren würden.

Welches deiner/eurer Biere hättest du/ihr dem Bierhunter Michael Jackson serviert?

Definitiv die zwei Biere, welche gerade beim Brau- und Rauchshop Bier Wettbewerb den ersten Platz geholt haben: Das Maracuja Sour und das Chocotonka Imperial Stout. Zudem würde ich ihm ein Summer Ale anbieten und unser Aushängeschild das APA.

Welche 5 Biere sollte jeder probiert haben, bevor er stirbt?

  • Brewski Mango DIPA
  • BFM Abbaye de Saint Bon Chien
  • Maryensztadt Blackcurrent Sourtime
  • Creature Comforts Galactic Space Circus
  • Stone & Wood Pacific Ale

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