Während wir gelegentlich über gängige Bier-Klischees (siehe z.B. Blogbeitrag zu Bierfestivals) meckern, finden wir das Klischee Stammtisch grossartig. Dort wird bekanntlich herzlich über Gott und Geueze debattiert. Das ist doch etwas Grossartiges. Deswegen hat unser Blog jetzt einen Stammtisch an dem wir 1x pro Monat ein akut aktuelles Thema diskutieren. Die Frage geht an den Stammtisch raus, wir sammeln die Antworten, basteln eine virtuelle Diskussion und veröffentlichen diese. Unter dem Link der Teilnehmenden findet ihr deren vollständiges Statement.
Mitdiskutieren? Das könnt ihr per Kommentarfunktion unten.
Die heutige Diskussion am Stammtisch:
Der IPA-Hype nervt. Es braucht nicht noch mehr IPAs. Die Brauereien sollen lieber etwas Anderes brauen.
BOV:
Da ich eher Wissenschaftler als Poet bin, möchte ich zuerst die Fakts anschauen. Der Hype existiert wohl und wenn ich diese Grafik [siehe unten] mit einer Analyse vergleiche, die ich für die Schweiz gemacht habe, stellt man 2 weitere Sachen fest:
1) der IPA-Hype hat die Schweiz mit etwa 3 bis 4 Jahren Verspätung erreicht und
2) IPA ist in der Schweiz im Vergleich mit dem «Rest der Welt» weiterhin unterrepräsentiert.
Wenn ich über dies ein bisschen länger überlege, bin ich schlussendlich der Meinung, dass dies wirklich jammern auf hohem Niveau ist. Dieser Hype wird noch ein bisschen dauern, dann kommt etwas anders (Sauerbiere?).Grafik
Analyse
Patrik Feller, Strättligenbier:
Einerseits ist es erfreulich, wenn Brauereien sich an andere Bierstile ausser «Helles» oder «Dunkles» wagen, anderseits könnte man meinen, es gäbe keine weiteren Bierstile. Das Beer Judge Certification Program definiert aktuell 28 Bierstile.Beer Judge Certification Program (BJCP)
Mario Ritschard (@mario_giri)
Mehr Imperial Stout braucht das Land 😉
bruegger78@bluewin.ch
Es muss nicht immer der neuste Trent sein, ich habe vor 2Monaten ein Stout mit 24%Stamwürze (Barleywine) gebraut.Auch da ist die Schweiz ein
entwicklungsland .Es ist toll wenn kleinbrauer ihre eigenen Bierstyle und ihre Kreativität ins Sudhaus bringen.Brügger Beat, Cow Water Bier
Kim von hopfenherz.ch - das neue Bierportal.
Die Schweizer müssen Craftbiere erst für sich entdecken. Viele, die erst gerade damit begonnen haben, denken Craftbeer = IPA. Dass es auch noch viele andere Bierstile gibt, merken sie erst später. Und positiv ist es ja, wenn neue Brauereien nicht immer die gleichen drei Stile (Helles, Amber/Braunes und Dunkles) brauen. Das nenne ich auch Einheitsbräu, deshalb ist jede Brauerei, die neben IPAs auch andere Stile braut, schon mal positiv.
Rolf Burkhard, Diplombiersommelier
Es ist sehr wichtig den Konsumenten die Unterschiede zwischen den verschiedenen IPA’s näher zu bringen…ein sanfter Einstieg ist oftmals besser…nicht jede und nicht jeder reagiert erfreut wenn er ohne Vorkenntnisse ein IPA aus Übersee mit 8% Alkolhol und 90 IBU’s vorgesetzt bekommt…im Gegenteil…es kann abschreckend wirken…dies meine Erfahrung. Die Brauer sollten zudem einen Wettkampf «wer braut das IPA mit den meisten IBU’s vermeiden»…sie brauen damit an den potentiellen Konsumenten vorbei
Marco
Viva la Dry Hoping !